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Seit langem bereits wandere ich mit dir durch den Grünen Salon. In dieser Zeit ist meine äußere Welt mehrmals kollabiert. Jedesmal begann ich sie neu zu erschaffen.
Oft stehe ich vor meinem Werk und bin unzufrieden. Jeder Versuch mich einzurichten scheint zu scheitern, denn egal, was ich tue…ich kann mich nicht ausbreiten. Meine Flügel bleiben gestutzt.
Da höre ich dich leise lachen.
Ich fühle, dass dein Blick auf mir ruht. Doch ich schaue dich nicht an.
Wieso sind all diese Träume in mir?
Ich sehe sie glitzern wie aufgehende Sterne. Ihr Leuchten ist so fein und eindringlich wie das Leuchten des Sommerhimmels in der unendlich langen Dämmerung. Doch gleichzeitig bleiben sie unerreichbar fern.
Was geschieht als Nächstes ? War ich zufrieden mit meinem Leben? Und wann muss ich mich der Veränderung unterwerfen?
Ich atme tief durch. Noch nie schien mir mein Ziel so weit entfernt. Bin ich ohne Heimat?
Du lachst noch immer.
Jeder Weg führt zu dir, flüsterst du. Jeder Traum ist Teil deines Seins. Niemals jedoch wirst du ein Leben ausfüllen können, das bereits jemand anderes lebt. Du kannst lediglich deine Schritte gehen. In deinem Tempo. Jeden Umweg lieben. Und das Träumen mit jeder Faser deines Seins verkörpern, während du auf den unwegsamen Pfaden einer sich entwickelnden Welt wandelst.
Sei nicht traurig. Ich bin bei dir. Und gemeinsam – das ist sicher, egal was geschieht – gehen wir weiter. Hinterlassen Spuren. Und erleuchten den Kosmos.
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©️Text und Bild: Li Anna