Jeder Tag des irdischen Seins ist voller Hektik. Und meine Seele ist nicht daran gewöhnt. Meine innere Welt ist unendlich langsam, weit und ohne Zeit. Im Grünen Salon sitze ich am Fluss, schaue dem Sonnenuntergang zu und beobachte die Sterne, während sie sich am Firmament bewegen. Ich höre den Grillen zu und spüre warmen Wind auf meiner Haut. Ich weiß nicht wann ich schlafen gehe und ich wache auf, wenn du mich zärtlich weckst. Es ist Zeit, weiß ich dann. Stehe auf und wir laufen am Ufer entlang, bis wir uns ausruhen wollen.
Manchmal lachst du über mich, wenn ich mich darüber wundere, dass das Leben so schön sein kann.
Doch es gibt noch die andere Seite des Seins, in der ich getrieben bin und meine träumende Seele nur schwer Ruhe findet. Wenn ich zu lange dort verweile, weil ich mich in Nichtigkeiten verloren habe, rufst du mich. Deine Stimme ist leise, aber klar. Dein Auge ruht auf mir und mahnt mich. Es ist Zeit, sagt dein Blick.
Und ich folge deinem Ruf.
Wenn ich dich sehe und meine Hand auf deinen Rücken lege, weiß ich, dass ich in der irdischen Welt nur spiele. Nichts ist so real wie die Zeit mit dir.
Ist nicht alles eins? fragst du mich. Du klingst so warm und weit. Für eine kurzen Moment scheint es, als gehe ich in dir auf.
Ich nicke. Nur mein Blick hat die Welten voneinander getrennt. Hat alles entzweit. Doch ich kann nicht anders. Ich bin physisch. An einem physischen, unperfekten Ort…
Du zwinkerst mir zu. Vergiss alles, was du meinst zu wissen. Du bist im Grünen Salon. Und es ist Zeit ihn zu erkunden. Komm!
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©️ Text und Bild: Li Anna
