Leise legt sich Mondlicht auf meine Welt. Ich halte inne und spüre, wie kühlende Strahlen über meine Haut streichen. Sofort umfängt das gutmütige Lächeln des Trabanten meinen Geist und meine Einsamkeit verstreut sich sanft in die Nacht. Ich suche deine Augen und dein ruhiger Blick verzeiht mir all die Wirren der letzten Tage.
Während ich unter dem schwarzen Himmel stehe, seine Tiefe genieße und mich bescheinen lasse, trittst du näher an mich heran. Dein Duft öffnet mein Herz.
Bitte nimm meine Hand, flüstere ich in Gedanken.
Ich bin erschöpft.
Und sehne mich nach deiner Wärme.
Doch bevor die kalte Luft meinen Wunsch zu dir tragen kann, taste ich nach deinen Fingern und umschlinge sie fest.
Ein Schauer flackert über meine Haut. Und ich lasse mich fallen in die Nacht, gehe auf im fahlen Lichtschein des Mondes…ich bin so müde, dass ich keine Angst mehr davor habe meine irdische Hülle nicht halten zu können.
Weit entfernt höre ich dich zufrieden seufzen.
Du bist wieder hier, sagst du leise.
Und drückst meine Hand.
Meine Brust will zerbersten, weil der Schmerz des Seins übermächtig geworden ist. Doch auch diese Empfindung schwingt sich ein in den Rhythmus der hin und her wiegenden, kahlen Äste und verblasst in der Größe eines Nichts, das weit über mich hinausgeht.
Ich atme tief. Höre nicht auf zu fühlen. Und lasse mich vom Licht des Mondes auflösen.
Es ist eine Gnade in der Unendlichkeit zu verschwinden.
Du vergibst mir meine Sorgen.
Und ich wünschte dieser Moment würde ewig währen.
Da höre ich dich lachen.
Du setzt dich in Bewegung. Und ziehst mich sanft hinter dir her…
Mein Schritt ist schwer.
Meine Glieder sind schwach.
Doch ich folge dir.
Denn der Grüne Salon liegt offen vor mir…wie mein Herz. Er lockt mich. Und will, dass ich tiefer gehe.
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©️ Text und Bild: Li Anna
