Ich laufe in Kreisen durch den Grünen Salon.
Geschehnisse ziehen in Fetzen an mir vorbei.
Ich habe keine Muße, sie zusammenzusetzen.
Habe Angst inne zu halten.
Die Welt zu sehen bedeutet mich selbst zu erkennen, deshalb renne ich blind durch die Wiesen hinter Bildern her, die aus dem Nichts in meine Gedanken kamen, zu Zielen wurden und schließlich mein Herz zuschnürten.
Wandte ich mich nach links oder rechts?
Ich erinnere mich nicht mehr.
Die Angst zu versagen, den eigenhändig konstruierten Ideen nicht gerecht zu werden, treibt mich weiter.
Ein sich selbst bewegendes Gefährt.
Bis es zerfällt.
Ich hatte Dich auserkoren, mich zu hören. Ich sprach zu Dir.
Doch Dein Blick ging durch mich hindurch und durchbohrte mein Herz.
Jetzt laufe ich hinter Dir her – verwundet, erschöpft – aus Gewohnheit.
Und weil ich mich vor der Einsamkeit fürchte.
Der Wind lacht schallend. Und die Bäume rauschen, als brächten sie eine Nachricht aus der Zukunft zu mir …
Also bremse ich meinen Schritt.
Du läufst weiter.
Und ich warte auf die Erlösung durch die Weite des blauen Himmels.
Die Welt lächelt mir zu. Der Duft der Blüten dringt zärtlich in mein Blut.
Doch die Erlösung zieht an mir vorbei.
Ich bin allein.
Gehe auf die Knie.
Und reiße die Kleider von meinem Leib. Wie Du es einst tatst, bevor du mich anblicktest, als sei ich durchlässig wie Nebel – wie die Erinnerung an Deinen Schmerz.
Ich bin nackt.
Niemand sieht mich.
Ich atme die Weite.
Sie zerschneidet meine Lunge.
Es wird nicht leicht sein zu erfahren,
wer ich ohne meine Träume bin.
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I walk in circles through the Green Parlor.
Fragments of events pass me by in shreds.
I have no time to put them together.
I’m afraid to pause.
To see the world means to recognize myself-
so I run blindly through the meadows, chasing after images that came out of nowhere into my thoughts, became goals, and finally constricted my heart.
Did I turn left or right?
I no longer remember.
The fear of failure, of not living up to the ideas I built with my own hands, drives me on.
A self-moving vehicle.
Until it falls apart.
I had chosen you to hear me. I spoke to you.
But your gaze passed through me and pierced my heart.
Now I run after you – wounded, exhausted – out of habit.
And because I fear loneliness.
The wind laughs loudly. And the trees rustle as if they are carrying a message to me from the future …
So I slow my pace.
You walk on.
And I wait for redemption in the vastness of the blue sky.
The world smiles at me. The scent of blossoms seeps tenderly into my blood.
But redemption passes me by.
I am alone.
I fall down on my knees
and tear the clothes from my body.
As you once did before you looked at me, as if I were transparent as mist – as the memory of your pain.
I am naked. No one sees me.
I inhale the vastness.
It cuts my lungs.
It will not be easy to discover
who I am without my dreams.
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©️ Text und Bild: Li Anna