Seit einigen Tagen schwebe ich durch den Grünen Salon. Ich habe den Kontakt zur Erde verloren. Und hinterlasse keine Spuren.
Ich blicke hinab und sehe den Sand. Ich rieche das Wasser. Beobachte, wie du am Ufer entlang läufst und mich suchst.
Ich rufe dich, doch meine Stimme versagt. Nur der Hauch eines leisen Windes geht durch die Welt. Du hältst inne, lächelst sanft und schließt deine Augen, während dich die kühle Luft streicht. Jedoch erkennst du mich nicht. Du gehst weiter deines Weges und wartest auf mich.
Währenddessen kreisen die Planeten als schwere Feuerbälle im Nichts. Ich möchte mich in der Unendlichkeit verlieren! – Indes, der Himmel ist noch nicht bereit, mich aufzunehmen.
So schwanke ich zwischen Tiefe und Höhe hin und her, rufe dich, vergesse dich, und vergesse mich selbst.
Ich weiß schon lange nicht mehr, weshalb ich einmal war. Und wer ich werden kann, behält der Wind für sich.
Wenn ich bei dir sein könnte, was würdest du mir sagen?
Lass dich fallen, lacht eine Möwe, die durch mich hindurch fliegt. Und hör auf, so viel zu wollen.
Also lasse ich meine Gedanken los. Und schaue zu, wie sie zu Wolken werden, grau und dicht, bis mein Blut als Regen auf die Erde fällt, um die Welt zu befruchten.
Ich bin ein Wesen der Transformation.
Alles, was ich aufnehme, werde ich wieder ausspeien.
Tropfen fallen auf deine schöne Haut.
Du blickst in die Höhe. Streckst deine Arme nach mir aus. Tanzt im Regen, wirbelst Sand auf. Und singst uralte Lieder, die in den Himmel steigen und alle Planeten in Schwingung bringen.
Du bist eine süße Erinnerung an ein Wissen, das ich einst klar in mir trug. Jetzt flackert es nur noch leise in meinem Geist.
Ich suche nicht mehr danach.
Und ich hinterlasse keine Spuren mehr.
Ich bin winzig,
gar unsichtbar.
Finde mich in jedem Atom wieder.
Und vibriere im Echo deiner Stimme.
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For several days now, I have been drifting through the Green Parlor. I have lost contact with the earth. And leave no trace behind.
I look down and see the sand. I smell the water. I watch you walking along the shore, searching for me.
I call you, but my voice fails. Only a soft breeze moves through the world. You pause, smile softly and close your eyes as the cool air caresses you. Yet, you do not recognize me. You continue on your way and wait for me.
Meanwhile, the planets circle as heavy fireballs in the void. I want to lose myself in infinity! – However, the sky is not yet ready to receive me.
So I waver back and forth between depth and height, call you, forget you, and forget myself.
I no longer know why I once was. And who I can become, the wind keeps to itself.
If I could be with you, what would you tell me?
Let yourself fall, laughs a seagull flying through me. And stop wanting so much.
So I let go of my thoughts. And watch them turn into clouds, grey and dense, until my blood falls as rain upon the earth to fertilize the world.
I am a being of transformation.
Everything I take in, I will spit out again.
Drops fall on your beautiful skin. You look up. Stretch out your arms toward me. Dance in the rain, stir up sand. You sing ancient songs that rise into the sky and set all the planets vibrating.
You are a sweet memory of the knowledge I once held clearly within me. Now it flickers only softly in my mind.
I no longer search for it.
And I no longer leave trace behind.
I am tiny,
almost invisible.
I find myself in every atom.
And vibrate in the echo of your voice.
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©️Text und Bild: Li Anna