Die Dimensionen vermischen sich. Mein Geist zieht Fäden und verbindet sich mit jeder Ebene von Zeit und Raum. Alle Geschehnisse aller Welten sammeln sich in mir.
Ich stehe inmitten der Felder. Versuche ruhig zu atmen. Doch mein Herz schlägt schnell und ich fühle, dass meine Sinne überlaufen und erblinden. Ich empfinde so schnell und so viel wie niemals zuvor. Bin überall und nirgends. Und obwohl ich alles weiß, ist mein Erkennen langsam und vage.
Du trittst neben mich und blickst in den Himmel.
Siehst du die Fäden, mit denen ich die Welt durchkämme? Das Sein von allem erlebe? Und erkennst du, dass ich drohe in der Fülle von Informationen zu zerbersten?
Kein Wunder, dass du keine Richtung findest, flüsterst du. Dass dein Geist rastlos und unzufrieden bleibt. Dass du die Möglichkeiten, die du selbst erschaffst, nicht erleben kannst…
Im Rauschen von allem höre ich dich kaum. Doch jetzt, da ich deinem Blick in den Himmel folge, brechen die Wolken auf. Ein einziger Lichtstrahl fällt auf die Erde. Ich weiß, dass die Sonne nicht nur mir leuchtet. Doch nicht immer kann ich ihrer gesamten Kraft begegnen, ohne geblendet zu werden.
Du hilfst mir. Gemeinsam holen wir die Fäden meines Geistes zu mir zurück.
Ich kenne die Unendlichkeit, doch hier bewege ich mich in den Grenzen irdischen Seins: Ich bin an diesem Ort. In dieser Zeit. Und physisch.
So stehe ich unter meinem Himmel. Blicke mich langsam um. Ein Bild nach dem anderen in meinen Augen. Ein Schritt nach dem anderen auf meinem Weg.
Und der erste: jetzt.
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©️Text und Bild: Li Anna
