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Ich vermisse den Wind und die Wellen des Flusses. Vermisse deinen Blick, der mich sanft streichelt und mir erzählt, das alles gut ist. Ich möchte mich an deine Seite legen und meinen Körper unter warmem Sand vergraben.
Ich bin so müde.
Hatte ich mir nicht geschworen nie wieder zu kämpfen?
Tränen stehen in meinen Augen und die Glieder sind schwer. In Gedanken lasse ich mich von dir liebkosen, bade in deiner Liebe, höre deinen zärtlichen Ruf.
Doch noch bleibe ich hier.
Der Sturm ist vorbei.
Es ist nun auch in mir angekommen.
Nur bin ich erstarrt. Leer. Und schwebe im Nichts.
Eine leise Hoffnung lässt mich zögern…hätte ich nicht alles haben können? Wird sich die Tür wieder öffnen?
Ach, ich drehe mich im Kreis. Immer tiefer in mich selbst hinein. Begegne alten Bekannten. Und die alten Wunden schmerzen wie brennende Schnitte.
Waren sie jemals verheilt?
Vielleicht haben sie mich in eine Richtung geführt, in die ich niemals gehen wollte. Ich konnte die Sonnenwege nicht sehen. Das Licht nicht trinken. Obwohl mich glitzernde Freude lockte, blieb ich in quälender Nacht.
Noch bin ich hier.
Ich schließe die Augen.
Drehe mich tiefer in mich hinein.
Träume von deinem zärtlichen Ruf.
Und falle in meine Leere.
Staub.
.
.
I miss the wind and the waves of the river. I miss your gaze, gently caressing me and telling me that everything is alright. I want to lie down by your side and bury my body under warm sand.
I am so tired.
Didn’t I vow never to fight again?
Tears fill up my eyes and my limbs are heavy. In my thoughts I let you embrace me; I bathe in your love, hear your tender call.
But still, I remain here.
The storm has passed.
It has finally dawned on me too.
Only I am frozen. Empty. And drifting in nothingness.
A faint hope makes me hesitate…could I have had it all? Will the door open again?
Ah, I spin in circles. Deeper and deeper into myself. I encounter old acquaintances. And the old wounds hurt like burning cuts.
Were they ever healed?
Maybe they led me in a direction I never wanted to go. I couldn’t see the sunlit paths. Couldn’t drink the light. Though sparkling joy beckoned me, I remained in agonizing night.
I am still here.
I close my eyes.
Turn deeper into myself.
Dream of your tender call.
And fall into my emptiness.
Dust.
.
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©️Text und Bild: Li Anna